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1 Einleitung

Das Internet ist in den vergangenen Wochen und Monaten beworben worden wie kein anderes Medium. War es bis vor wenigen Jahren noch ein Zusammenschluß nahezu ausschließlich für Forschungszwecke genutzter Computernetzwerke, das nur von Studierenden und Wissenschaftlern genutzt wurde, so beginnt es, zu einem Massenmedium zu werden. Dank niedriger Zugangskosten, seiner Universalität und der Werbung haben viele Anbieter von Zugängen - die Provider - enorme Zuwachszahlen aufzuweisen. Das Internet beginnt, von einer "Spielwiese für Mathematiker"1 zu einem Massenmedium zu werden. Es wird geschätzt, daß bereits heute weltweit 30 bis 40 Millionen Menschen das Internet nutzen2.

In Schulen hat das Internet bisher eher selten Eingang gefunden. In meinem Informatikunterricht ergaben sich aber gelegentlich Situationen, in denen ich das Internet gerne genutzt hätte. Darüber hinaus halte ich die Behandlung des Internet als Unterrichtsinhalt für sinnvoll und in absehbarer Zeit sogar für obligatorisch, und zwar auf der Grundlage sowohl medienerzieherischer als auch informatischer Aspekte.

Allerdings stellt sich auf didaktischer Ebene das Problem, inwiefern das Internet als Unterrichtsinhalt zu begründen ist. Bei der Nutzung des Mediums stellt sich die Frage, aus welchen Gründen eine Nutzung erfolgt. Faszination über die Möglichkeiten oder gar Euphorie sind keine Beweggründe, die einer Prüfung standhalten.

Hinzu kommt auf methodischer Ebene das Problem, daß geeignete Unterrichtsformen gefunden werden müssen, mit denen sowohl das Internet als Inhalt als auch das Internet als Medium angemessen im Unterricht behandelt werden können.

In dieser Arbeit werde ich zunächst anhand eigener Erfahrungen aufzeigen, wie mir persönlich der Gedanke kam, das Internet im Unterricht zu behandeln und zu verwenden. Im Anschluß daran werde ich darlegen, weshalb das Internet als Inhalt und Medium für die Schule von Relevanz ist.

Im Anschluß daran beschreibe ich, in welcher Form Schulen derzeit typischerweise Zugang zum Internet erhalten können bzw. schon erhalten haben.

Die Schilderung eigener Unterrichtserfahrungen mit Schülerinnen und Schülern wie auch mit Lehrerinnen und Lehrern zeigen erste Versuche einer sinnvollen Behandlung des Unterrichtsinhaltes Internet.

Durch das Internet wird der Informatikunterricht um neue Unterrichtsinhalte bereichert, die ich mit ihren Lernzielen beschreiben und begründen werde.

Konkrete Lösungsvorschläge für die genannten didaktisch-methodischen Probleme lege ich in Form von zwei exemplarischen Unterrichtsreihen vor, in denen Aspekte des Internet als Inhalt behandelt werden und es als Medium genutzt wird. Während die Reihe "Einführung in das Internet" vor allem medienerzieherische Aspekte für die Sekundarstufe I betont, wird in der Reihe "Grundlagen der Protokollsprachen des Internet" der Schwerpunkt im Bereich informatischer Gesichtspunkte in der Sekundarstufe II gesetzt.ˆ


Fußnoten:
1 Aus einer Fernsehwerbung der Firma Digital, Anfang 1996.
2 Vgl. [SP1196], S. 66.


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