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Abschnitte dieses Kapitels
v 7.1 Hinweis zur benötigten Ausstattung
v 7.2 Unterrichtsreihe "Einführung in das Internet"
v 7.3 Unterrichtsreihe "Grundlagen der Protokollsprachen des Internet"

7 Exemplarische Unterrichtsreihen für den Informatikunterricht

Wenn ich nachfolgend die Planung zweier Unterrichtsreihen vorstelle, so unterscheidet sie sich wesentlich von der sonst in der Praxis üblichen Planung.
Ein wichtiger Bestandteil jeder Planung kann hier nämlich nicht berücksichtigt werden: die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler. Da die hier konzipierten Reihen im Rahmen der Arbeit mangels Ausstattung zunächst nicht durchgeführt werden konnten, können besondere Vorkommnisse in den Stunden, die Abweichungen vom vorgesehenen Ablauf bewirken, nicht mit eingeplant werden. Dennoch muß natürlich in jedem realen Unterricht der Ablauf spontan an die jeweiligen Gegebenheiten angepaßt werden können.

So stellte ich in einer ersten Doppelstunde zur Einführung in einem Informatikkurs der 10. Jahrgangsstufe am 22. Mai 1996 fest, daß entgegen meiner Annahme schon drei Schüler des Kurses umfangreichere Vorerfahrungen und Vorkenntnisse einbringen konnten. Es zeigte sich, daß auch die historische Entwicklung diesen Schülern bekannt war, wie einer von ihnen durch einen spontanen kleinen Vortrag zeigte.

Die Planung dokumentiere ich jeweils in einer Begründung des Themas der Reihe, einer Beschreibung des didaktischen Ortes für das Thema, der Lernziele, einem didaktisch-methodischen Kommentar sowie einer Beschreibung des Ablaufes selbst nebst Materialien im Anhang bzw. auf der beiliegenden Diskette. Bevorzugte Sozialformen und zu verwendende Medien ergeben sich jeweils aus Randbemerkungen in der Ablaufsschilderung62.

Bezüglich der Lernziele beschränke ich mich wie zuvor auf spezifisch durch das Internet entstandene Lernziele.

Da sich die didaktisch-methodischen Überlegungen direkt auf den beschriebenen Ablauf beziehen, bietet es sich an, diese im Zusammenhang damit zu lesen.ˆ

7.1 Hinweis zur benötigten Ausstattung

Es liegt auf der Hand, daß bei der Behandlung des Internet im Informatikunterricht ein Internetzugang existieren sollte. Da ich im Rahmen der zuerst beschriebenen Unterrichtsreihe das World Wide Web eingehender betrachte, ist auch ein vollwertiger Online-Zugang notwendig, auch wenn zeitweise offline gearbeitet werden kann.

Anderenfalls könnte man sich nur auf Simulationen zurückziehen, die eine äußerst unbefriedigende Notlösung darstellen. So gibt es zwar eine Simulation des World Wide Web auf CD-ROM63, sie zu benutzen bedeutet aber, daß viele der aufgeführten Lernziele nicht erreicht werden können. Hinsichtlich der Funktion des Internet als Kommunikationsmedium und der Dienste News, Email und IRC ist festzustellen, daß ohne Zugang überhaupt keine sinnvolle Nutzung mehr möglich ist.

Einzig für die Behandlung der Protokollsprachen ist zunächst kein Internetzugang notwendig, da die beschriebene Reihe auch mit einem sogenannten "Intranet" - einem schulinternen Netz, das die gleichen Anwendungen und Protokolle verwendet wie das Internet - und zum Teil auch schon auf Einzelplatzrechnern umgesetzt werden kann. Gegebenenfalls müßten dann aus dem Internet benötigte Materialien vom Lehrer bereitgestellt werden. Um aber zu verstehen, welche Bedeutung Protokollsprachen für das Internet haben, sollte man auch verschiedene Anwendungen kennen und dadurch die Universalität begreifen können, weshalb ein Zugang doch sehr empfehlenswert ist.

Wenn die Lerngruppe nicht gerade sehr klein ist , genügt es nicht, wenn ein Internetzugang an nur einem Arbeitsplatz vorhanden ist. Ansonsten wäre eine Einführung in das Internet innerhalb des Unterrichts nur demonstrierend durch Vortrag möglich - sei es durch die Lehrperson oder durch einen Schüler oder eine Schülerin. Um ein selbstbestimmtes, sachgerechtes und sozial-verantwortliches Handeln in Bezug auf Medien zu ermöglichen, bedarf es aber der Eigentätigkeit jeder Schülerin und jedes Schülers, die meines Ermessens nur gewährleistet sein kann, wenn je Schülerin und Schüler ein Arbeitsplatz vorhanden ist oder höchstens zwei Personen sich einen Rechner teilen müssen.

Insofern halte ich die durch die Landesinitiative "NRW-Schulen ans Netz - Verständigung weltweit" zunächst angestrebte Mindestausstattung von einem Multimedia-Arbeitsplatz für völlig unzureichend, wenn nicht durch diesen Arbeitsplatz ein lokales Schulnetz mit versorgt werden kann.

An meiner Ausbildungsschule, dem Städtischen Gymnasium Oerlinghausen, steht seit dem 20. Mai 1996 eine solche Ausstattung zur Verfügung: an 16 Schülerarbeitsplätzen können die wichtigsten Internet-Dienste zeitgleich genutzt werden. Allzu große Verzögerungen traten selbst bei der Nutzung von World Wide Web nicht durch die Beschränkung auf nur einen ISDN-Kanal auf, die Wartezeiten beim Laden entsprachen den sonst ebenfalls üblichen Zeiten.

Im folgenden werde ich bei der Beschreibung der Unterrichtsreihen von dieser Ausstattung ausgehen.

Unterrichtsreihe Einführung in das Internet
Unterrichtsreihe Grundlagen der Protokollsprachen des Internet


Fußnoten:
62 Die darin verwendeten Abkürzungen bedeuten: LV Lehrervortrag, SV Schülervortrag, UG gebundenes Unterrichtsgespräch, EA Einzelarbeit, PA Partnerarbeit, GA Gruppenarbeit, OHP Overheadprojektor, Comp Computer.
63 Vgl. [BGGS95].


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